Kleine Textilkunde - ein kurzer Ratgeber für Stoffe
Achten Sie beim Kauf von Kinderkleidung auf die Gewebeart?
Wir stellen immer wieder fest, dass unsere Kundinnen und Kunden wenig über die gebräuchlichsten Textilarten und deren Eigenschaften wissen. Statt dessen existieren viele Vorurteile und es sind oft nur Schlagworte wie "Baumwolle ist gut" oder "In Synthetik schwitzt man" bekannt. Doch ganz so einfach ist es nicht. Viele vermeintlich "schlechte" synthetische Stoffe haben durchaus Vorteile und nicht jede Baumwolle ist automatisch für jeden Zweck geeignet.
Deshalb möchten wir Ihnen hier mit einem kurzen Ratgeber helfen, die Vor- und Nachteile der einzelnen Textilien und Gewebemischungen zu kennen. Vielleicht hilft es Ihnen dabei, beim nächsten Einkauf für den richtigen Zweck den richtigen Stoff zu finden. Der Übersicht halber haben wir für Sie die Materialien und deren wichtigste Eigenschaften in einer Tabelle zusammengefasst. Ausführliche Informationen zu den Textilien finden Sie weiter unten.
Die häufigsten Textilarten und deren Eigenschaften

Baumwolle
Baumwolle wird aus den Samenkapseln der Baumwollpflanze gewonnen. Die Baumwollpflanzen werden in warmen, trockenen Klimazonen angebaut, hauptsächlich in Ländern wie den USA, China, Indien und Pakistan.
Die Baumwollkapseln werden von Hand oder maschinell gepflückt und dann von der Pflanze entfernt. Anschließend werden die Kapseln geöffnet, um die Baumwollfasern freizulegen. Diese Fasern werden dann gereinigt und sortiert, um Verunreinigungen wie Samen, Schmutz und Staub zu entfernen.
Die gereinigten Baumwollfasern werden dann versponnen, um Baumwollgarne herzustellen. Diese Garne können dann zu verschiedenen Baumwollstoffen verwebt oder gestrickt werden, je nach Verwendungszweck und Design.
Es gibt verschiedene Arten von Baumwollstoffen, wie zum Beispiel Jersey, Denim, Popeline, Twill und viele mehr. Die Art des Baumwollgewebes hängt von der Webart, der Garnstärke und anderen Faktoren ab.
Nach der Herstellung des Baumwollgewebes können verschiedene Verarbeitungs- und Färbeverfahren angewendet werden, um das Aussehen und die Eigenschaften des Stoffes zu verändern. Zum Beispiel können Baumwollstoffe gebleicht oder gefärbt werden, um unterschiedliche Farbtöne zu erzielen.
Vorteile von Baumwolle
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Atmungsaktivität: Baumwolle ist eine natürliche Faser und ermöglicht eine gute Luftzirkulation, was dazu beiträgt, dass die Haut trocken bleibt und Überhitzung vermieden wird.
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Weichheit: Baumwolle hat eine weiche Textur und fühlt sich auf der Haut angenehm an. Dies macht es zu einem beliebten Material für Kleidung und Bettwäsche.
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Strapazierfähigkeit: Baumwolle ist stark und widerstandsfähig gegen Abrieb und Verschleiß, was bedeutet, dass Kleidungsstücke aus Baumwolle eine lange Lebensdauer haben können.
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Pflegeleicht: Baumwolle ist in der Regel leicht zu waschen und zu pflegen. Die meisten Baumwollkleidungsstücke können in der Waschmaschine gewaschen werden und benötigen keine speziellen Reinigungsmittel.
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Hautfreundlichkeit: Baumwolle ist hypoallergen und hautfreundlich, was bedeutet, dass sie für Menschen mit empfindlicher Haut geeignet ist und keine allergischen Reaktionen hervorruft.
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Umweltfreundlichkeit: Da Baumwolle eine natürliche Faser ist, ist sie biologisch abbaubar und kann recycelt werden. Es ist auch möglich, Baumwolle biologisch anzubauen, was bedeutet, dass keine Pestizide und andere schädliche Chemikalien verwendet werden.
Produkte aus Bio-Baumwolle sind meistens mit Siegeln von unabhängigen Zertifizierungs-Organisationen gekennzeichnet. Hier einige der bekanntesten:
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Global Organic Textile Standard (GOTS): Dies ist eine der bekanntesten Zertifizierungen für Bio-Baumwolle. Sie stellt sicher, dass die Baumwolle nachhaltig angebaut und ohne den Einsatz von Pestiziden und Chemikalien behandelt wird. Außerdem stellt GOTS sicher, dass die Arbeitsbedingungen in der Produktion fair und sicher sind.
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Organic Content Standard (OCS): Der OCS ist ein Zertifizierungssystem für Bio-Baumwolle, das sicherstellt, dass der Baumwollanbau nachhaltig und umweltfreundlich ist. Der OCS wird in der Regel für Produkte verwendet, die nur einen bestimmten Prozentsatz an Bio-Baumwolle enthalten.
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Better Cotton Initiative (BCI): Die BCI ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für die Förderung von nachhaltigem Baumwollanbau einsetzt. Die Zertifizierung durch BCI bedeutet, dass die Baumwollproduktion nachhaltiger und umweltfreundlicher ist als bei konventionellem Anbau.
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Fairtrade: Die Fairtrade-Zertifizierung stellt sicher, dass die Baumwolle unter fairen Arbeitsbedingungen angebaut und produziert wird. Die Zertifizierung durch Fairtrade bedeutet auch, dass die Bauern einen fairen Preis für ihre Baumwolle erhalten und dass soziale Projekte in der Gemeinde unterstützt werden.
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Textile Exchange (TE): Die TE ist eine Non-Profit-Organisation, die sich für die Förderung von nachhaltiger Baumwollproduktion einsetzt. Die Zertifizierung durch TE stellt sicher, dass die Baumwolle nachhaltig angebaut und produziert wird und dass die Arbeitsbedingungen fair und sicher sind.
Es ist wichtig zu beachten, dass jede Zertifizierung ihre eigenen Standards und Kriterien hat und dass nicht alle Bio-Baumwolle gleich sind. Wenn Sie Bio-Baumwolle kaufen möchten, sollten Sie sich über die verschiedenen Zertifizierungen informieren und sicherstellen, dass Sie Produkte kaufen, die Ihren Anforderungen und Werten entsprechen.
Nachteile von Baumwolle
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Feuchtigkeit: Baumwolle kann Feuchtigkeit aufnehmen, was bedeutet, dass es langsam trocknen kann und sich schwer anfühlen kann, wenn es nass ist. Andere synthetische Fasern, wie z.B. Polyester, trocknen schneller und können Feuchtigkeit besser ableiten.
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Knittern: Baumwolle hat die Tendenz zu knittern, was bedeutet, dass sie gebügelt werden muss, um glatt und ordentlich auszusehen. Andere Stoffe wie Polyester oder Nylon können widerstandsfähiger gegen Knittern sein.
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Schrumpfung: Baumwolle kann bei der Wäsche einlaufen und schrumpfen. Dies kann dazu führen, dass Kleidungsstücke unpassend werden oder ihre Form verlieren.
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Farbstoffaufnahme: Baumwolle nimmt Farbstoffe nicht so gut auf wie synthetische Fasern, was bedeutet, dass die Farben nach dem Waschen verblassen können.
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Umweltauswirkungen: Baumwolle erfordert große Mengen an Wasser und Pestiziden, um angebaut zu werden, was zu Umweltauswirkungen führen kann. Die Baumwollindustrie ist auch bekannt dafür, Arbeitsbedingungen und Menschenrechte zu missachten.
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Preis: Baumwolle kann teurer sein als synthetische Fasern wie Polyester oder Nylon, was es manchmal schwierig macht, Kleidung aus Baumwolle zu kaufen.
Baumwolle wird häufig mit anderen Geweben gemischt, um bestimmte Eigenschaften zu verbessern oder zu verändern. Durch das Mischen von Baumwolle mit anderen Fasern können Textilhersteller Produkte herstellen, die die Vorteile mehrerer Materialien in sich vereinen und gleichzeitig die Nachteile minimieren. Hier sind einige der gängigsten Mischungen:
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Polyester: Baumwolle-Polyester-Mischungen sind sehr beliebt, da sie die Weichheit und Atmungsaktivität von Baumwolle mit der Strapazierfähigkeit und schnellen Trocknung von Polyester kombinieren. Die Mischung ist auch resistent gegen Falten und Knittern.
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Leinen: Baumwolle-Leinen-Mischungen sind atmungsaktiv und leicht, was sie ideal für den Sommer macht. Die Mischung hat auch eine schöne Textur und einen natürlichen Look.
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Wolle: Baumwolle-Woll-Mischungen sind wärmer als reine Baumwolle und haben eine weiche Textur. Die Mischung ist auch widerstandsfähiger gegen Verschleiß und Abnutzung als reine Baumwolle.
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Viskose: Baumwolle-Viskose-Mischungen haben eine glänzende, seidige Textur und sind sehr weich. Die Mischung ist auch atmungsaktiv und fühlt sich kühl an, was sie ideal für den Sommer macht.
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Modal: Baumwolle-Modal-Mischungen sind sehr weich und fühlen sich seidig an. Die Mischung ist auch atmungsaktiv und widerstandsfähiger gegen Falten und Knittern als reine Baumwolle.
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Elasthan: Baumwolle-Elasthan-Mischungen sind dehnbar und bieten eine größere Bewegungsfreiheit. Die Mischung ist auch widerstandsfähiger gegen Abnutzung und Verschleiß.
Wolle
Wolle wird in der Regel von Schafen gewonnen, aber auch andere Tiere wie Alpakas, Lamas, Kaschmirziegen und Angorakaninchen können Wolle liefern. Die Wolle wird durch Scheren des Fells gewonnen, meist einmal im Jahr, und dann sortiert und gereinigt.
Nach der Schur wird die Wolle sortiert, um die verschiedenen Faserqualitäten voneinander zu trennen. Die Wolle wird dann in der Regel gewaschen, um Schmutz und Fett zu entfernen, das natürlicherweise in der Wolle vorkommt. Anschließend wird sie gekämmt, um Verunreinigungen zu entfernen und die Fasern zu ordnen. Dabei entstehen lange Fasern, die als Kammzug bezeichnet werden.
Die Wolle kann nun weiterverarbeitet werden, je nachdem, welche Art von Endprodukt hergestellt werden soll. Zum Beispiel kann sie gesponnen werden, um Garn herzustellen, das dann zu Stoffen oder Kleidungsstücken verwebt oder gestrickt wird. Oder sie kann zu Filz verarbeitet werden, indem die Fasern mit Wasser und Wärme bearbeitet werden, um eine feste, dichte Oberfläche zu erzeugen.
Wolle ist aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften wie Wärmeisolierung, Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsregulierung eine beliebte Wahl für Kleidung und Textilien. Allerdings kann sie auch allergische Reaktionen auslösen und erfordert im Vergleich zu anderen Materialien wie Baumwolle und Polyester möglicherweise eine spezielle Pflege und Reinigung.
Vorteile von Wolle
Wärmeisolierung: Wolle ist ein hervorragender Isolator und hält den Körper bei kaltem Wetter warm. Die Fasern der Wolle haben kleine Schuppen, die sich aneinander reiben und kleine Taschen bilden, die die Luft einschließen und so Wärme speichern.
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Feuchtigkeitsregulierung: Wolle kann bis zu einem Drittel ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Durch die natürliche Atmungsaktivität der Wolle wird Feuchtigkeit von der Haut wegtransportiert, was dazu beiträgt, dass der Körper trocken und warm bleibt.
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Nachhaltigkeit: Wolle ist ein natürliches und biologisch abbaubares Material, das aus erneuerbaren Ressourcen gewonnen wird. Die Schafe, die die Wolle liefern, können mehrmals geschoren werden und die Wolle kann wiederverwendet werden, was den Abfall reduziert.
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Langlebigkeit: Wolle ist ein robustes und widerstandsfähiges Material, das auch bei häufigem Gebrauch lange hält. Wolle behält seine Form und Elastizität, ohne sich auszudehnen oder zu schrumpfen, und ist daher eine gute Wahl für langlebige Kleidungsstücke.
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Geruchshemmung: Wolle hat natürliche antibakterielle Eigenschaften, die dazu beitragen, Gerüche zu minimieren und das Wachstum von Bakterien zu reduzieren.
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Schutz: Wolle hat aufgrund der natürlichen Schuppenstruktur der Fasern eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber Schmutz und Flecken.
Nachteile von Wolle
Allergische Reaktionen: Einige Menschen können allergisch auf Wolle reagieren und Hautreizungen oder Juckreiz entwickeln.
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Empfindlichkeit: Wolle kann empfindlich sein und leicht beschädigt werden, insbesondere durch Reibung oder starke Hitze, was dazu führen kann, dass sie sich verfilzt oder schrumpft.
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Pflegeaufwand: Wolle erfordert im Vergleich zu anderen Materialien wie Baumwolle oder Polyester möglicherweise eine spezielle Pflege und Reinigung. Einige Wollkleidungsstücke müssen per Hand gewaschen oder chemisch gereinigt werden und sollten nicht in den Trockner gegeben werden.
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Kostenaufwand: Wolle kann im Vergleich zu anderen Materialien teurer sein, da sie aufwendiger herzustellen und zu verarbeiten ist.
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Gewicht: Wolle kann aufgrund ihrer Isolationseigenschaften etwas schwerer sein als andere Materialien und kann sich daher schwer anfühlen.
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Verfügbarkeit: Wolle ist möglicherweise nicht immer verfügbar oder kann in einigen Regionen teurer sein, da sie von Tieren gewonnen wird, die in bestimmten Klimazonen leben.
Leinen
Leinen wird aus den Fasern der Flachspflanze hergestellt. Der Anbau von Flachs erfolgt in der Regel in kühleren Klimazonen und erfordert eine sorgfältige Pflege, um eine hochwertige Faser zu produzieren. Nach der Ernte wird das Stroh des Flachs von den Fasern getrennt und diese werden dann in Wasser eingeweicht, um sie zu erweichen und von Unreinheiten zu befreien.
Danach werden die Fasern getrocknet, gekämmt und gebleicht, um ihre natürliche Farbe zu entfernen und eine gleichmäßige Weiße zu erreichen. Schließlich werden die Fasern zu Garnen versponnen und dann zu Leinengewebe gewebt oder gestrickt.
Die Herstellung von Leinen erfordert aufgrund der natürlichen Beschaffenheit des Flachs und der aufwändigen Verarbeitung im Vergleich zu anderen Fasern wie Baumwolle oder Polyester einen höheren Aufwand und ist daher in der Regel teurer.
Vorteile von Leinen
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Strapazierfähigkeit: Leinen ist ein sehr robustes Material und hält länger als viele andere Stoffe.
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Nachhaltigkeit: Die Herstellung von Leinen erfordert weniger Wasser und Pestizide als die Herstellung anderer Fasern wie Baumwolle.
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Anti-allergen: Leinen ist hypoallergen und kann für Menschen mit empfindlicher Haut eine gute Wahl sein.
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Stilvolles Aussehen: Leinen hat einen einzigartigen Look und kann in vielen verschiedenen Stilen verwendet werden, von elegant bis casual.
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Pflegeleicht: Leinen ist relativ pflegeleicht und kann in der Waschmaschine gewaschen werden.
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Temperatur regulierend: Leinen hat die Fähigkeit, die Körperwärme abzuleiten, was es angenehm zu tragen macht, besonders bei warmem Wetter.
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Atmungsaktivität: Leinen ist sehr atmungsaktiv und nimmt Feuchtigkeit gut auf, wodurch es sich besonders für warme Wetterbedingungen eignet.
Nachteile von Leinen
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Kann hart sein: Leinen hat im Vergleich zu anderen Textilien eine raue Textur und kann sich anfangs steif und hart anfühlen, was einige Menschen als unangenehm empfinden können.
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Kann schrumpfen: Leinen kann beim Waschen oder Trocknen schrumpfen, wenn es nicht ordnungsgemäß behandelt wird. Es ist wichtig, die Pflegehinweise zu beachten, um ein unerwünschtes Schrumpfen zu vermeiden.
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Kann vergilben: Leinen kann im Laufe der Zeit dazu neigen, zu vergilben, wenn es direktem Sonnenlicht ausgesetzt wird.
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Kann teuer sein: Leinen ist in der Regel teurer als Baumwolle oder Polyester, was es zu einer höherpreisigen Option macht.
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Knittert leicht: Leinen neigt dazu, schnell zu knittern und Falten zu bilden, was es schwierig machen kann, es glatt zu halten.
Seide
Seide wird aus den Kokons von Seidenraupen hergestellt. Die Seidenraupen werden gezüchtet, indem sie Blätter von Maulbeerbäumen fressen. Wenn die Raupen ausgewachsen sind, spinnen sie einen Kokon aus Seidenfäden um sich herum, um sich darin zu verpuppen. Die Kokons werden dann gesammelt und gekocht, um die Seidenfäden zu lösen und zu entwirren.
Die Seidenfäden werden dann zu einem Garn verzwirnt und zu Seidenstoffen gewebt. Es gibt verschiedene Arten von Seide, je nachdem, welche Art von Seidenraupen verwendet wird und wie die Seide verarbeitet wird. So kann beispielsweise die Maulbeerseide, die von der Seidenraupe Bombyx mori stammt, in verschiedenen Qualitäten und Ausführungen erhältlich sein.
Die Herstellung von Seide erfordert viel Handarbeit und ist sehr zeitaufwendig, was dazu beiträgt, dass Seide eine der teuersten und edelsten Textilien auf dem Markt ist.
Vorteile von Seide
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Atmungsaktivität: Seide ist sehr atmungsaktiv und kann Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Dadurch wird ein angenehmes Tragegefühl auf der Haut ermöglicht.
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Wärmeregulierung: Seide kann Körperwärme regulieren und bei warmem Wetter kühlend und bei kaltem Wetter wärmend wirken.
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Langlebigkeit: Seide ist ein starkes Material und hat eine lange Lebensdauer, wenn sie richtig gepflegt wird.
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Hautverträglichkeit: Seide ist hypoallergen und eignet sich daher gut für Menschen mit empfindlicher Haut.
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Glanz: Seide hat einen natürlichen Glanz, der ihr eine luxuriöse Optik verleiht.
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Vielseitigkeit: Seide kann für eine Vielzahl von Kleidungsstücken und Accessoires verwendet werden, von Abendkleidern bis hin zu Schals und Krawatten.
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Nachhaltigkeit: Seide ist eine natürliche Faser und kann biologisch abbaubar sein, wenn sie nicht mit chemischen Mitteln behandelt wurde.
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Weichheit: Seide ist sehr weich und hat eine glatte, seidige Oberfläche, die sich angenehm auf der Haut anfühlt.
Nachteile von Seide
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Empfindlichkeit: Seide ist eine empfindliche Faser und kann leicht beschädigt werden, wenn sie nicht ordnungsgemäß gepflegt wird.
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Wasserempfindlichkeit: Seide ist empfindlich gegenüber Wasser und kann leicht Flecken bekommen. Es sollte daher nicht in der Maschine gewaschen werden.
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Faltenbildung: Seide hat eine Tendenz zur Faltenbildung, was bedeutet, dass sie oft gebügelt werden muss, um ein glattes Aussehen zu erhalten.
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Farbausbleichung: Seide kann bei Einwirkung von Sonnenlicht oder Chemikalien ausbleichen.
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Schlechte Atmungsaktivität: Obwohl Seide ein leichtes Material ist, hat es eine schlechte Atmungsaktivität und kann bei warmem Wetter unbequem sein.
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Schwierigkeiten bei der Färbung: Seide ist schwieriger zu färben als andere Fasern und erfordert spezielle Färbetechniken und -materialien.
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Kosten: Seide ist eine teure Faser, da ihre Herstellung aufwendig ist.
Polyester
Polyester ist ein synthetisches Polymer, das aus Ethylenglykol und Terephthalsäure hergestellt wird. Es wird durch eine chemische Reaktion hergestellt, die als Veresterung bezeichnet wird. Dabei wird Ethylenglykol mit Terephthalsäure vermischt und unter Hitze und Druck erhitzt. Das resultierende Polymer wird dann durch eine Spinnprozess in Fasern umgewandelt, die zu verschiedenen Stoffen verarbeitet werden können. Polyester kann auch aus recycelten Kunststoffen wie PET-Flaschen hergestellt werden, die zu Chips geschreddert und dann zu Polymeren verarbeitet werden.
Vorteile von Polyester
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Strapazierfähigkeit: Polyester ist sehr strapazierfähig und widerstandsfähig gegenüber Abrieb, Reißfestigkeit und Fäulnis. Es behält seine Form und Farbe auch nach mehrmaligem Waschen und Tragen bei.
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Feuchtigkeitsabweisend: Polyester hat eine geringe Wasseraufnahme, was bedeutet, dass es schnell trocknet und Feuchtigkeit vom Körper ableitet, was es ideal für sportliche Aktivitäten und Outdoor-Aktivitäten macht.
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Gute Farbbeständigkeit: Polyester hat eine hohe Farbbeständigkeit, was bedeutet, dass die Farben nicht verblassen oder ausbleichen, wenn sie UV-Strahlen oder Waschzyklen ausgesetzt werden.
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Kosteneffektiv: Polyester ist im Vergleich zu anderen Textilien relativ kostengünstig und kann in großen Mengen produziert werden.
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Vielseitig: Polyester kann in verschiedenen Texturen und Dicken hergestellt werden und ist somit vielseitig einsetzbar, von sportlicher Kleidung bis hin zu Home-Textilien.
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Knitterfrei: Polyester neigt nicht zum Knittern, was es zu einem beliebten Material für Reisekleidung und Anzüge macht.
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Pflegeleicht: Polyester ist maschinenwaschbar und trocknet schnell, was es zu einem sehr pflegeleichten Material macht.
Nachteile von Polyester
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Mangelnde Atmungsaktivität: Polyester ist bekannt für seine geringe Atmungsaktivität, was bedeutet, dass es den Schweiß nicht so gut ableitet wie Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen.
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Keine Feuchtigkeitsaufnahme: Polyester nimmt im Gegensatz zu Baumwolle oder Wolle keine Feuchtigkeit auf. Dadurch kann sich Schweiß auf der Haut ansammeln, was zu unangenehmen Gerüchen und einem feuchten Tragegefühl führen kann.
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Elektrostatische Aufladung: Polyester kann sich leicht elektrostatisch aufladen, was unangenehm sein kann und z.B. bei Kleidungsstücken dazu führen kann, dass sie an der Haut kleben bleiben.
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Geruchsentwicklung beim Waschen: Polyester neigt dazu, schlechte Gerüche anzunehmen, insbesondere wenn es oft gewaschen wird. Das Waschen von Polyesterkleidung kann daher zu unangenehmen Gerüchen führen, die schwer zu entfernen sind.
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Umweltbelastung: Polyester wird aus petrochemischen Rohstoffen hergestellt und ist daher nicht biologisch abbaubar. Auch die Herstellung von Polyester verbraucht viel Energie und kann daher zu hohen CO2-Emissionen führen.
Nylon
Nylon ist eine synthetische Faser, die aus erdölbasierten Rohstoffen hergestellt wird. Die Herstellung von Nylon umfasst mehrere Schritte: Zunächst werden bei der Polymerisation die Rohstoffe Caprolactam oder Adipinsäure und Hexamethylendiamin in einer Polymerisationsreaktion miteinander vermischt. Dabei entsteht ein langes, fadenförmiges Molekül, das als Polymer bezeichnet wird. Danach kommt das Schmelzspinnen: Das Polymer wird in einen Extruder gegeben, wo es unter Hitze und Druck geschmolzen wird. Durch eine Spinndüse wird das geschmolzene Polymer zu einem langen Faden extrudiert und abgekühlt. Bei der anschließenden Textilverarbeitung wird der Nylonfaden zu Garnen versponnen und kann dann auf verschiedenen Webstühlen zu Geweben oder Strickwaren verarbeitet werden. Zum Schluss kann Nylon gefärbt und veredelt werden, um seine Eigenschaften wie Glanz, Festigkeit und Wasserbeständigkeit zu verbessern.
Die Herstellung von Nylon ist eine energieintensive und umweltbelastende Prozess, da erdölbasierte Rohstoffe verwendet werden und große Mengen an Wasser und Energie benötigt werden. Es gibt jedoch auch Bestrebungen, nachhaltigere Methoden zur Herstellung von Nylon zu entwickeln, z.B. durch die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen oder Recycling von Kunststoffabfällen.
Vorteile von Nylon
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Strapazierfähigkeit: Nylon ist sehr robust und widerstandsfähig gegenüber Abrieb, Reibung und Rissen, was es ideal für Kleidungsstücke und Accessoires macht, die häufig genutzt werden.
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Leichtigkeit: Nylon ist sehr leicht und dünn, was es ideal für Sportbekleidung und Outdoor-Bekleidung macht.
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Wasserbeständigkeit: Nylon hat eine hohe Wasserbeständigkeit und trocknet schnell, was es ideal für Regenbekleidung und Badebekleidung macht.
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Pflegeleichtigkeit: Nylon ist leicht zu waschen und zu trocknen und benötigt wenig bis gar keine Bügelzeit.
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Dehnbarkeit: Nylon ist sehr dehnbar und behält seine Form gut, was es ideal für enganliegende Kleidungsstücke wie Leggings und Badeanzüge macht.
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Preiswert: Nylon ist im Vergleich zu anderen Textilien wie Seide oder Wolle vergleichsweise günstig.
Nachteile von Nylon
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Hitzeempfindlichkeit: Nylon ist sehr hitzeempfindlich und kann schmelzen oder verbrennen, wenn es zu hohen Temperaturen ausgesetzt wird.
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Geruch: Nylon kann bei längerem Tragen unangenehm riechen, da es Schweiß und Geruch aufnehmen kann.
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Umweltbelastung: Nylon ist aufgrund seines Herstellungsprozesses und seiner Materialzusammensetzung nicht biologisch abbaubar und belastet daher die Umwelt.
Viskose
Viskose ist ein künstlich hergestellter Stoff, der aus pflanzlichen Materialien hergestellt wird. Typischerweise wird Viskose aus Holzzellstoff oder Baumwollfasern hergestellt, die in einem chemischen Prozess zu einem zellulosebasierten Fasermaterial umgewandelt werden. Der Prozess beinhaltet normalerweise die folgenden Schritte:
Das Holz oder die Baumwollfasern werden zerkleinert und in kleine Stücke geschnitten.
Die zerkleinerten Materialien werden dann in einer Lösung aus Natronlauge oder Schwefelkohlenstoff und Wasser eingeweicht.
Die entstandene Lösung wird unter Druck und hohen Temperaturen in einen Reaktor gegeben, wo eine chemische Reaktion stattfindet. Das Ergebnis ist eine zähflüssige, viskose Lösung, die als "Viskose-Lösung" bezeichnet wird.
Die Viskose-Lösung wird anschließend gefiltert, um Unreinheiten zu entfernen und dann durch eine feine Düse gedrückt, um lange, dünne Fäden zu bilden. Die Fäden werden durch verschiedene chemische Bäder geleitet, um sie zu härten und zu stabilisieren.
Viskose hat eine glatte, seidige Textur und wird häufig für Kleidung, Bettwäsche und andere Textilprodukte verwendet. Es ist auch ein beliebter Ersatz für Seide, da es ähnliche Eigenschaften hat, aber günstiger ist.
Vorteile von Viskose
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Weichheit und Komfort: Viskose hat eine weiche und glatte Textur, die sich angenehm auf der Haut anfühlt.
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Atmungsaktivität: Viskose ist sehr atmungsaktiv und kann Feuchtigkeit absorbieren und ableiten, was dazu beiträgt, dass der Körper kühl bleibt.
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Saugfähigkeit: Viskose kann viel Feuchtigkeit aufnehmen, was sie ideal für die Herstellung von Handtüchern und anderen Produkten macht, die nass werden können.
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Glanz: Viskose hat einen schönen, natürlichen Glanz, der ihr ein luxuriöses Aussehen verleiht.
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Farbintensität: Viskose lässt sich leicht färben und die Farben halten gut.
Nachteile von Viskose
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Empfindlichkeit: Viskose ist empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und kann beim Waschen oder Trocknen leicht schrumpfen oder verformt werden.
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Faltenbildung: Viskose ist anfällig für Faltenbildung und kann schnell knittern.
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Pflegeaufwand: Viskose erfordert eine besondere Pflege und sollte meist von Hand gewaschen oder im Schonwaschgang der Maschine gewaschen werden.
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Geringe Haltbarkeit: Viskose hat eine geringere Haltbarkeit im Vergleich zu anderen Stoffen und kann schneller verschleißen.
Elasthan
Elasthan ist eine synthetische Faser, die aus Polymeren auf der Basis von Polyurethanen hergestellt wird. Die Herstellung von Elasthan beginnt mit der Herstellung eines Polymerharzes, das aus zwei Komponenten besteht: einem Diisocyanat und einem Diol. Diese beiden Komponenten werden in einer Polymerisationsreaktion miteinander vermischt, um ein lineares Polyurethan-Polymer herzustellen.
Das Polymer wird dann gesponnen und zu Fäden verarbeitet. Die Fäden werden dann auf eine Spule aufgewickelt, um sie für die weitere Verarbeitung vorzubereiten. Der Elasthanfaden wird typischerweise mit anderen Fasern wie Baumwolle oder Polyester gemischt, um Textilien mit elastischen Eigenschaften herzustellen.
Nach der Herstellung des Elasthanfadens wird er gewöhnlich durch ein Spandex-Verfahren gestreckt und gewärmt, um die Dehnbarkeit und Elastizität des Fadens zu erhöhen. Anschließend wird der Faden auf die erforderliche Länge zugeschnitten und in die gewünschte Kleidung eingewebt oder eingestrickt.
Vorteile von Elasthan
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Dehnbarkeit: Elasthan hat eine sehr hohe Dehnbarkeit und Rückstellkraft, was bedeutet, dass Kleidungsstücke mit Elasthananteil eng anliegend und bequem sind und sich gut an die Körperform anpassen.
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Flexibilität: Kleidungsstücke mit Elasthananteil sind sehr flexibel und beweglich, was sie ideal für sportliche Aktivitäten und Bewegung macht.
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Formbeständigkeit: Kleidungsstücke mit Elasthananteil behalten auch nach vielen Waschgängen und Tragen ihre Form und Elastizität bei.
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Kombinierbarkeit: Elasthan lässt sich gut mit anderen Materialien wie Baumwolle, Polyester und Nylon mischen, um ihre Dehnbarkeit zu erhöhen.
Nachteile:
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Hitzeempfindlichkeit: Elasthan kann bei hohen Temperaturen schmelzen oder seine Dehnbarkeit verlieren, was bedeutet, dass es nicht für alle Arten von Kleidungsstücken geeignet ist.
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Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht: Elasthan kann durch Sonnenlicht oder starke UV-Strahlung beschädigt werden, was seine Haltbarkeit und Lebensdauer beeinträchtigt.
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Feuchtigkeitsabsorption: Elasthan absorbiert Feuchtigkeit nicht so gut wie natürliche Materialien wie Baumwolle oder Wolle, was dazu führen kann, dass sich Schweiß ansammelt und unangenehme Gerüche entstehen.
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Umweltbelastung: Elasthan wird aus chemischen Verbindungen hergestellt, die während des Produktionsprozesses potenziell schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben können. Außerdem ist es schwer biologisch abbaubar und kann lange in der Umwelt verbleiben.
Modal
Modal ist eine Cellulosefaser, die aus Holz hergestellt wird. Genauer gesagt wird Modal aus Buchenholz hergestellt, das in einem chemischen Verfahren zu Cellulose aufgeschlossen wird. Das Holz wird zu Holzspänen zermahlen, die dann in einer chemischen Lösung aufgelöst werden. Diese Lösung wird durch feine Düsen zu einem Wasserbad geleitet, in dem die Fasern auskristallisieren und gefilzt werden. Anschließend werden die Fasern gewaschen, gebleicht und gefärbt, bevor sie zu Stoffen verarbeitet werden. Der Herstellungsprozess von Modal ähnelt dem von Viskose, ist jedoch umweltfreundlicher, da weniger Chemikalien und Wasser benötigt werden.
Vorteile von Modal
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Weichheit: Modal ist besonders weich und angenehm auf der Haut zu tragen.
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Farbbeständigkeit: Modal behält auch nach vielen Wäschen seine Farbe und verblasst nicht so schnell wie andere Textilien.
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Atmungsaktivität: Modal hat eine hohe Atmungsaktivität, was bedeutet, dass es Feuchtigkeit gut aufnehmen und ableiten kann, wodurch es auch im Sommer angenehm zu tragen ist.
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Geringe Knitterneigung: Modal knittert nicht so stark wie andere Textilien und sieht daher auch nach dem Waschen noch glatt und gepflegt aus.
Nachteile von Modal
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Anfälligkeit für Pilling: Modal kann unter Umständen zu Pilling neigen, insbesondere wenn es zusammen mit anderen Textilien gewaschen wird.
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Empfindlichkeit gegenüber hohen Temperaturen: Modal sollte nicht zu heiß gewaschen oder gebügelt werden, da es seine Form und Struktur verlieren kann.
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Umweltauswirkungen: Die Herstellung von Modal erfordert eine spezielle chemische Verarbeitung, die möglicherweise Umweltauswirkungen haben kann.