Was ist die richtige Kleidung für mein Baby?
Das Internet ist voll mit Ratgebern und Blogs zum Thema Babykleidung. Immer wieder erscheinen neue Trends auf dem Markt, die das Non Plus Ultra für die lieben Kleinen versprechen. Natürlich wollen Eltern nur das Beste für ihr Baby und sie wollen keine Fehler machen. Was also tun? Hier ein paar nützliche Tipps unserer Modeexperten:
Die richtige Größe
Im Grunde genommen, richtet sich die Größe der Kleidung nach der Größe in cm. Man geht bei Neugeborenen von einer Größe 50 aus. (Es gibt auch noch kleinere Größen für Frühchen)
Danach rechnet man wie folgt in 6-er Schritten bis zum Alter von zwei Jahren:
- 50: Neugeborene
- 56: 1 Monat
- 62: 1-3 Monate
- 68: 3-6 Monate
- 74: 6-9 Monate
- 80: 9-12 Monate
- 86: 18 Monate
- 92: 2 Jahre
Danach geht es pro Lebensjahr in 6-er Schritten weiter.
Natürlich sind diese Größen nicht in Stein gemeißelt. Sie hängen davon ab, wie groß ein Baby ab Geburt ist und wie schnell es wächst. Prinzipiell sollten Sie die Kleidung lieber zu groß als zu klein kaufen.
Kleiner Tipp fürs Shoppen: Nehmen Sie einfach ein paar Sachen mit, die Ihrem Baby zur Zeit perfekt passen, dann haben Sie einen Super Vergleichswert!
Neben der richtigen Größe sollten Sie unbedingt auf einen angenehmen Sitz und Tragekomfort achten.
Bodies dürfen gern etwas enger anliegen, denn sie sollen ja wärmen. Hosen dürfen etwas weiter sein, denn Ihr Kleines hat eine Windel an und will auch bequem strampeln können. Einteiler sollten nicht zu kurz ausfallen, denn sonst wird das Strampeln zum Boxen.
Auf die Praxis kommt es an...
Fetzige Jeans im Mini-Format, eine trendige Jacke mit spitzer Kapuze, ein kleines Röckchen mit viel Tüll...
Bei Babys in den ersten Lebenswochen machen Kapuzen, Rüschen, Träger und alle scheinbar hübschen Applikationen wenig Sinn. In diesem Alter liegen die Kinder hauptsächlich auf dem Rücken und alles, was dann überflüssig ist, kann unangenehm drücken und zu Reizungen führen.
Ab dem Krabbelalter (ca 6-9 Monate) können Sie darüber nachdenken, Ihrem Schatz auch mal ein "außergewöhnliches" Teilchen zu kaufen, in dem es bei der nächsten Familienfeier bewundert werden kann.
Die meisten Baby-Bodies verfügen über Druckknöpfe im Windel- und Schulterbereich oder einen sogenannten amerikanischen Ausschnitt. So wird das An- und Ausziehen für beide Seiten einfacher. Nichts ist unangenehmer, als zu enge Halsausschnitte über Babys Kopf zu zerren. Eine gute Alternative sind Wickelbodies. Achten Sie vor allem darauf, dass die Knöpfe nicht am Rücken sind (ja, sowas gibt es!), denn dann müssen Sie das Baby beim Anziehen immer auf den Bauch oder die Seite drehen. Manche mögen das überhaupt nicht...
Hosen sollten einen breiten und weichen Bund haben, der am Bauch nicht drückt. Babys atmen tief in den Bauch und dem sollte nichts im Wege sein.
Bestimmt müssen Sie Ihr Kleines auch nachts wickeln, oder? Um sich selbst und dem Baby die nächtliche Unterbrechung zu erleichtern, nehmen Sie unbedingt Strampler oder Schlafanzüge, die sich im Windelbereich öffnen lassen.
Bei Outdoorjacken oder Overalls haben sich Zipper mit Kinnschutz sehr bewährt.
Ebenfalls praktisch sind umklappbare Ärmel oder Füße, aus denen man blitzschnell "Handschuhe" oder "Füßlinge" machen kann.
Qualität gewinnt
Es sind nicht immer die teuersten Marken, die die Besten sind. Gerade in Sachen Umweltverträglichkeit lassen sie Einiges zu wünschen übrig. Aber es gibt entscheidende Qualitätsaspekte, die eben etwas kosten. Und an dieser Stelle sollten Sie nicht sparen.
Qualität in der Bekleidung ist eine sehr komplexe Sache. Sie beginnt mit dem Anbau oder der Gewinnung der Rohstoffe und endet mit dem Kauf durch den Endkunden. Die ganze textile Produktions- und Lieferkette und alle ökologischen Aspekte hier einzubeziehen, wäre der Stoff für eine Diplomarbeit. Zum Glück gibt es inzwischen weltweite Standards, die in entsprechenden Gütesiegeln oder Zertifikaten festgeschrieben wurden. Deshalb wollen wir Ihnen nur einen kurzen Überblick über die aus unserer Sicht Wichtigsten geben:
G.O.T.S. - Global Organic Textile Standard
Produkte mit diesem Gütesiegel müssen zu 95% aus Naturfasern bestehen. Dazu zählen Baumwolle, Seide oder Wolle. Diese wiederum müssen zu mindestens 70% aus zertifiziertem biologischen Anbau sein. Das Färben mit Schwermetallen, sowie die Behandlung mit chemisch und ökologisch bedenklichen Materialien ist untersagt.
Das G.O.T.S. Siegel wird von einer unabhängigen Gesellschaft überwacht, die die ganze textile Peoduktionskette, also auch die sozialen Standards der Hersteller, berücksichtigt.
IVN - Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft
Das Label "IVN Best" ist wohl im Moment das mit den höchsten Ansprüchen an die gesamte Produktionskette. Wie auch beim GOTS werden hier soziale Standards (Arbeitsbedingungen, faire Löhne, keine Kinderarbeit) unter die Lupe genommen.
Darüber hinaus müssen die Produkte, die mit diesem Label gekennzeichnet sind, zu 100% aus Naturfasern (kbA, kbT) bestehen. Zusätzliche künstliche Fasern wie Elasthan oder Viskose dürfen einen Anteil von 5% nicht überschreiten.
Öko-Tex Standard 100
Das Öko Tex-Siegel ist den Verbrauchern schon länger bekannt. Es existiert seit 1992 und wurde ins Leben gerufen, um Textilien auf Schadstoff-Rückstände zu untersuchen. Somit ist die Aussagekraft dieses Labels recht begrenzt. Was damals begann, hat sich aber kontinuierlich weiter entwickelt und nach heutigem Stand gibt es 17 verschiedene Öko-Tex Labels, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Textilherstellung, Verbreitung und des Recyclings beschäftigen.
Interessant ist an dieser Stelle das Label "Made in Green" by Öko-Tex, das sich, ähnlich wie die beiden oben genannten, mit der Umweltverträglichkeit und Sozialstandards auseinandersetzt. Hier kann man auch mittels eines QR Codes die Liefer- und Produktionskette in die Ursprungsländer nachverfolgen.